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Gartentipps - Insekten

Nisthilfen für Insekten Teil II

interessante Nisthilfe aus Buchenholz  © LfULG

Auch wenn die meisten Wildbienenarten im Boden nisten, benötigen einige Arten zum Nisten Holz, Lehmwände, sandige Mauerfugen oder Pflanzenstängel. Am besten kann das natürliche Angebot durch mehrere kleine, artgerechte Nisthilfen ergänzt werden. Generell sollte ein Insektenhotel windgeschützt, trocken und an einem sonnigen Standort in Südrichtung aufgestellt oder aufgehängt werden. Damit es vor Regen und Feuchtigkeit geschützt bleibt, hilft ein Dach.
Ein Drahtgitter kann vor hungrigen Vögeln schützen.           

Nisthilfen aus Holz

Am besten geeignet ist Hartholz. An erste Stelle stehen Eiche und Buche. Aber auch Esche und Erle sind gut geeignet.

Die Löcher werden mit einen scharfen Holzbohrer quer zur Faser in das Holz gebohrt.
Die Löcher sollen eine Länge von ca. 8 -10 cm haben. Mindestens sollen die Löcher das Zehnfache des Lochdurchmessers betragen.
Das heißt: wenn das Loch einen Durchmesser von 8 mm hat, dann soll das Loch ca. 8 cm tief sein.

Ungeeignet sind Weich- und Nadelhölzer. Nadelholz kann harzen und die Flügel verkleben. An rauhen und splitternden Holz verletzen sich die Insekten.

Es ist wichtig die Bohrungen sehr sauber zu setzen oder nach zu arbeiten, so dass die Löcher glatt und faserfrei sind. Zum Reinigen eigenen sich kleine Flaschenbürsten oder Pfeifenputzer.

Beispiele:     Durchmesser: 2 – 10 mm  

 Durchmesser

Bienenarten

 8 - 9 mm

Gehörnte Mauerbiene

 5 – 6 mm

Luzerne-Blattschneiderbiene

 3 - 4 mm

Gemeine Löcherbiene

 2- 4 mm

Scherenbienen

Nisthilfen aus Buchenholz

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(© LfULG)

Fachschülerinnen beim Bohren der Löcher

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(© LfULG)

Seminarergebnisse

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Ergebnisse aus dem Seminar der Gartenakademie

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(© Gerhard Drossel)

Gehörnte Mauerbiene an Nisthilfe

Gehörnte Mauerbiene beim Verschließen der Brutröhre
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(© K.Viehweger)

Bienenhaus für Mauerbienen

Nisthilfen für Wildbienen bauen

Insektenhotel

Wildbienen sind wichtige Bestäuberinsekten. Sie leben im Gegensatz zu unserer Honigbiene meist staatenlos, d.h. sie leben solitär.

Offene Bodenstellen, Trockenmauern oder einfache Steinhaufen sind für den größten Teil der heimischen Wildbienen lebensnotwendige Nist- und Überwinterungsplätze. Andere Wildbienen bevorzugen Hohlräume in Holz oder Stängeln von Pflanzen. Einige Wildbienen graben Röhren in lehmhaltige Wände.

Das Angebot an fertigen Nisthilfen für solitär lebende Wildbienenarten im Handel ist groß. Doch sind die sogenannten Insektenhotels auch in der Praxis geeignet?

Nisthilfen können ganz unterschiedlich gestaltet werden. Sie sind einfach und unkompliziert selbst herzustellen.

Bambusabschnitte zurechtschneiden. Dabei sollten die Stängel mind. 10 cm lang sein, ohne einen Knoten (Nodium) aufzuweisen. Die Stängel werden mit den geschlossenen Enden in eine Dose eingeklebt. Die Dose wird mit einem Naturmaterial kaschiert und an einen sonnigen Platz gelegt oder gehängt.

Alternativ können die Bambushalme auch einen Knoten in der Mitte aufweisen. Links und rechts davon haben sie einen Überstand von mind. 10 cm. Die Halme werden zu 10 bis 15 Stück gebündelt, in der Mitte zusammen geschnürt und an einen sonnigen Platz abgelegt oder gehängt.

Die Öffnung der Halme soll eine Weite von 2 bis 9 mm aufweisen. Jede Bienenart bevorzugt eine eigene Röhrenweite. Die Schnittstellen müssen glatt sein. Sie dürfen keine Verletzungsgefahr für die Insekten darstellen. Zum Schneiden eignen sich scharfe Gartenscheren.

Wildbienen haben zwar einen Stachel, den sie aber kaum einsetzen. Das ist eine gute Voraussetzung, um die Wildbienen direkt an der Nisthilfe zu beobachten.

Regelmäßig bietet die Sächsische Gartenakademie Seminare zum Thema: „Bau von Nisthilfen für Insekten“ an.

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